6. Tag

Unser "Puschkin-Tag", dessen Ausflug uns an den Ort brachte, an dem der grosse Dichter Alexander Puschkin lebte, begann mit einer Kontrolle der Verkehrspolizei. Für uns unüblich, erklärte uns unsere Reiseleiterin Olga, dass diese sehr ausführlichen Kontrollen seit einem Unfall verstärkt worden und somit nichts Besonderes waren. Mit einer kleinen Verspätung sassen wir schliesslich doch im Bus und obwohl es draussen kalt war und sogar schneite, konnte unser Fahrer Sergej den Motor nach ein paar Versuchen starten. Die Reise nach Пушкинские горы (Puschkinskie gory) dauerte etwa zwei Stunden (für russische Verhältnisse sehr kurz) und führte über eine lange gerade Strasse über eine grosse, bewaldete Ebene. Diese Zeit bot Gelegenheit für Gespräche, kurze Schlafpausen oder Musik. Hin und wieder erzählte uns Olga von Puschkins Familiengeschichte und einem seiner Hauptwerke "Евгений Онегин" (Eugen Onegin). Der Weg zu Puschkins Landgut in Михайловское (Michajlovskoe), wo er zwei Jahre in Verbannung verbrachte, führte uns zu Fuss durch ein Naturschutzgebiet. Dieses Landgut befand sich sehr idyllisch bei Wald und Seen (in der Mitte eines kleinen Sees hatte es eine "Insel der Einsamkeit"). Nach einem kurzen Spaziergang durch den Wald, in dem es nur so wimmelte von Flechten, kamen wir zu unserer Mittagsrast. Es gab щи (Kohlsuppe) oder солянка (Wurst, Fischsuppe) und блины (Pfannkuchen). Obwohl es nachher wieder stärker schneite, hatten wir draussen ein interaktives Programm names "Die Truhe": Uns wurden verschiedene russische Spiele vorgestellt, bei denen alle mit vollem Enthusiasmus mitmachten. Den Ausflug beendeten wir dann mit einem ernsteren Anlass, dem Besuch von Puschkins Grab.